Ruländer Hof

Wohngruppe

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Häufig gestellte Fragen

Hier haben wir Ihnen eine Liste der am häufigsten gestellten Fragen in unserer Einrichtung Ruländer Hof – Kinderheim – zusammengestellt. Sobald Sie die Frage anklicken, wird die Antwort eingeblendet.

Weitere Fragen beantworten wir Ihnen gerne persönlich oder per E-Mail.

Hier finden Sie Ihre Ansprechpartner.

  • Warum kommen Kinder ins Heim?

    Früher kamen meist Waisenkinder ins Heim - heute ist das schon lange nicht mehr so. Heute kommen Kinder und Jugendliche, weil sie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr zuhause bleiben können. Einige typische Gründe sind: Vernachlässigung, Misshandlung, gescheiterte Pflegeverhältnisse, familiäre Krisen. Es gibt Kurzunterbringungen von wenigen Tagen oder Wochen, aber auch Kinder, die über Jahre bleiben.

    Oft wird von den Eltern gemeinsam mit dem Jugendamt eine Unterbringung überlegt. Die Eltern bleiben damit weiterhin für ihre Kinder verantwortlich. Sie werden daher auch in allen wichtigeren Entscheidungen wie beispielsweise Schulwechsel bezüglich ihrer Kinder mit einbezogen.

    Das Jugendamt bringt Kinder und Jugendliche auch im Rahmen eines Kinderschutzauftrages in einem Heim unter. Dabei handelt es sich um Inobhutnahmen. Dies geschieht, wenn dem Jugendamt bedeutsame Hinweise vorliegen, dass die Kinder zuhause akut gefährdet sind.

    Viele Kinder und Jugendliche haben bereits vorher einiges an gescheiterten Hilfeangeboten erlebt. Fast alle blicken auf ein Leben zurück, in dem sie immer wieder von Menschen enttäuscht wurden, auf die sie sich verlassen haben. Häufig treffen mehrere Probleme zusammen, die sich über Jahre hinweg entwickelt haben.

  • Können die Eltern ihre Kinder besuchen?

    Fast alle Kinder/Jugendliche haben regelmäßigen Kontakt zu ihrer Familie. Nicht in allen Fällen sind das die Eltern - oft nehmen auch Großeltern oder andere Verwandte diese Funktion wahr. Durch unsere zentrale Lage in der Stadt, sind wir auch für Menschen ohne Auto leicht zu erreichen.

    Wo, wie lange und wie oft die Kinder/Jugendlichen die Familie treffen, wird in gemeinsamen Gesprächen mit den Familien und gegebenenfalls auch mit dem Jugendamt festgelegt. Durch regelmäßige Kontakte mit den familiären Bezugspersonen wird versucht die Konflikte, die es zuhause gab (und gibt) aufzuarbeiten.

    Unser wichtigstes Ziel ist es, den Kindern und Eltern wieder ein Zusammenleben zu ermöglichen. Nur in den Fällen, wo das nicht möglich ist, unterstützen wir die Unterbringung in einer Pflegefamilie bzw. bleiben die Jugendlichen bis zu ihrer Verselbstständigung im Heim.

  • Wie lange können Kinder im Heim betreut werden?

    In regelmäßigen Abständen findet ein Hilfeplangespräch statt zwischen dem Jugendamt, den Eltern, dem Heim und ggf. den Kindern. Dabei wird geprüft, ob die Heimunterbringung noch die angemessene Hilfe ist, welche vereinbarten Ziele erreicht wurden und welche nicht. Es wird ggf. eine Verlängerung der Heimbetreuung und weitere Ziele festgelegt.

    Jugendliche, die nicht nach Hause zurück können oder wollen, können auch über das achtzehnte Lebensjahr hinaus, ggf. bis zum Ende der Ausbildung vom Heim betreut werden.

  • Wie erfolgt die Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben?

    Zwei Ziele stehen bei der Arbeit mit den Jugendlichen im Vordergrund: Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung und die Verselbstständigung. Verselbstständigung heißt, dass der Betroffene nach der Betreuung durch das Heim in jeder Hinsicht für sich selbst sorgen kann (z.B. Umgang mit Geld, mit Behörden, Selbstversorgung in der eigenen Wohnung).

    Die Verselbstständigung beginnt bereits in der Heimgruppe, indem der Jugendliche immer mehr Aufgaben für seine Versorgung selbst übernehmen muss (das eigene Zimmer in Ordnung halten, die eigene Wäsche selber waschen, für die Gruppe einkaufen, usw.).

    Die Jugendlichen erhalten nach und nach die ihnen zustehenden Gelder wie Kleidergeld immer mehr zur freien Verfügung. Spätestens mit Ausbildungsbeginn verfügen sie über ein eigenes Konto.

    Im Rahmen der Verselbstständigungsgruppe entstehen weitere Übungsfelder, in denen sie selbstverantwortlich mit Freiräumen umgehen lernen und gemeinsam für ihren Haushalt Verantwortung übernehmen.

  • Was ist betreutes Wohnen?

    In der letzten Phase der Betreuung steht das Betreute Wohnen in der eigenen Wohnung. Dann stehen dem Jugendlichen (je nach Absprache mit dem Jugendamt) Betreuungsstunden zu. In diesem Abschnitt der Betreuung treten einige neue Aufgaben und Probleme auf: Das sind unter anderem die Wohnungssuche, der Umgang mit Vermieter und Nachbarn, der Umfang der Kontakte zu Ämtern steigert sich. Der Jugendliche ist oft nach Jahren der Erziehung in Gruppen zum ersten Mal weitgehend allein und muss selbstverantwortlich seine Tagesstruktur planen.

  • Hat jedes Kind ein Zimmer für sich allein?

    Hier wohnt man in Ein- oder Zweibettzimmern. Die Größeren bekommen möglichst ein Einzelzimmer. Jeder kann sein Zimmer selbst mit gestalten.

  • Wo gehen die Kinder zur Schule?

    Auch nach der Heimunterbringung bemühen wir uns darum den Kindern die Anbindung an ihre bisherige Schule, Kindertagesstätte usw. möglichst zu erhalten. Die Bewohner besuchen die Schulen in der Stadt (Grund-, Haupt-, Förder-, Real-, Berufsschule oder Gymnasium) oder sind in der Berufsausbildung. Wir legen Wert darauf, mit den Ausbildungsstätten eng zusammenzuarbeiten, um die Kinder/Jugendlichen optimal zu unterstützen.

  • Wie sieht der Alltag im Kinderheim aus?

    Es gibt einen Tagesrythmus mit festen Essenszeiten, Hausaufgabenzeiten, Freizeit und Schlafenszeit (nach Alter gestaffelt). Mindestens einmal pro Tag trifft sich die ganze Gruppe. Einmal pro Woche gibt es ein Gruppengespräch bei dem die Bewohner mit den Erziehern beispielsweise Regeln des Zusammenlebens diskutieren oder auch Konflikte in der Gruppe klären können.

    Eine ganze Reihe von Regeln und Konsequenzen gestalten das Zusammenleben in der Gruppe erträglich. Der Einzelne lernt dabei, dass das eigene Verhalten auch immer folgen für andere hat. Man muss sich immer wieder mit den Erziehern und den anderen Gruppenmitgliedern abstimmen.

    Jeder hat kleine alltägliche Ämter für die Gruppe zu erledigen wie beispielsweise den Mülleimer raustragen oder die Spülmaschine ausräumen.

  • Bekommen die Kinder Taschengeld?

    Jedem Heimbewohner steht Taschengeld und Kleidergeld zu. Diese Gelder werden für jeden Bewohner separat verwaltet und stehen nur ihm zu. Die Höhe des Taschengeldes wird im Landesjugendamt altersbezogen festgelegt.

  • Was tun die Heimbewohner in der Freizeit?

    Nachmittags nach den Hausaufgaben haben die Kinder/Jugendlichen Freizeit. Dann können sie sich mit ihren Freunden treffen, sei es hier oder außer Haus. Sie gehen in Sportvereine, tanzen in der Garde des Karnevalvereins oder sind auch mal Statist am Stadttheater. Auch die Erzieher bieten ihnen Freizeitaktivitäten an wie basteln, Karten spielen, schwimmen gehen oder auch mal einen Kuchen backen. Je nach Alter und Zuverlässigkeit werden die Freiräume für Aktivitäten außer Haus immer größer.

  • Wie wird den Kindern geholfen?

    Das Heim bietet einen geschützten Rahmen in dem die Kinder und Jugendlichen sehen, dass andere ähnliche Probleme haben. Dem Betroffenen werden Wege aufgezeigt, sein Verhalten zu ändern und auch wieder seine Stärken zu erleben.

    Ein geregelter Tagesablauf und die gesicherte Versorgung entlasten den Bewohner.

    Es ist jemand da, mit dem man reden kann über den Ärger in der Schule oder mit dem Freund. Viele erleben dies im Heim zum ersten Mal.

    Nicht zuletzt besteht die Hilfe auch in der Unterstützung und Begleitung bei ganz konkreten alltäglichen Dingen, egal ob es sich dabei um die Fahrradreparatur oder die Lehrstellensuche handelt.

    Neben dieser Grundversorgung besteht die Arbeit des Erzieherteams aus gezielten Förderangeboten bei Entwicklungsrückständen der Kinder. Viele Bewohner zeigen Störungen in ihrem Verhalten, beispielsweise werden sie bei Konflikten schnell gewalttätig. Dann müssen sie lernen ihre Anliegen mit Worten durchzusetzen und ihre Gefühle besser zu verarbeiten. Dabei helfen ihnen die Gruppenregeln des Umgangs miteinander, das Vorbildverhalten der Erzieher und auch die positiven bzw. negativen Folgen ihres Verhaltens. Immer wieder wird das Gespräch mit dem Betroffenen gesucht, damit er sich besser zu steuern lernt.

    Hinzu kommen Hilfen im medizinisch-therapeutischen Bereich. Wir arbeiten mit allen niedergelassenen Ärzten, Fachärzten, Kindertherapeuten, Krankengymnasten und Logopäden der Stadt Trier zusammen.

  • Wofür werden Spenden verwendet?

    Spendengelder kommen ausschließlich den Kindern/Jugendlichen direkt zugute. In erster Linie nutzen wir Spendengelder für größere Freizeitaktivitäten wie ein Besuch von Erlebnisschwimmbädern oder Freizeitparks. Dann wenden wir einen Teil der Spendenmittel auf, um größere Weihnachtsgeschenke für die Kinder und Jugendlichen zu kaufen. Zudem nutzen wir Spendengelder zur Anschaffung größerer Spiele und Spielgeräte.

    Nicht zuletzt dienen Mittel aus dem Spendenkonto aber auch dazu in Einzelfällen zu helfen, wenn der Bedarf durch die gesetzlich vorgegebenen Möglichkeiten nicht gedeckt werden kann.